Norwegen

Norwegen Rundreise – 2 Wochen mit dem Camper durch Südnorwegen

Eine Norwegen Rundreise mit dem Wohnmobil oder Camper ist für viele Menschen ein Traum. Kein Wunder, wartet dieses Land doch mit absolut faszinierenden Landschaften, majestätischen Gletschern, einer reichen Flora und Fauna und – zumindest im Sommer – mit nicht endenden Tagen auf.

Perfekte Voraussetzungen also für einen unvergesslichen Roadtrip und für alle, die gerne in spektakulärer Natur unterwegs sind. 

Mitte Juni bis Anfang Juli war ich zwei Wochen mit meinem Camper in Südnorwegen unterwegs. Für die Hin- und Rückreise aus Österreich hatte ich eine zusätzliche Woche eingeplant, vier Tage für die Hinfahrt inklusive ein paar Erkundungen in Dänemark und drei Tage für die Rückreise. Insgesamt war ich drei Wochen unterwegs und bin 5.232 km gefahren, etwa 2.000 davon in Norwegen. 

In diesem Beitrag erfährst du alles über meine Norwegen Rundreise, die einzelnen Strecken mit Kilometer Angaben sowie die Höhepunkte meiner Reise. Insbesondere teile ich auch ganz viele Bilder von den schönsten Orten. Ich hoffe, dass ich dich damit bei deiner Reiseplanung unterstützen und dich inspirieren kann. 

Norwegen Rundreise Highlights
Hier siehst du die Höhepunkte meiner Reise (wenn du auf das Bild klickst, wird es größer).

In meinem letzten Beitrag habe ich darüber berichtet, was ich im Vorfeld für die Reise organisiert habe und wie ich meine Route geplant habe. Du findest den Beitrag hier:  

Mit dem Wohnmobil nach Norwegen – Reisevorbereitungen und Routenplanung

Start meiner Norwegen Rundreise in Larvik

Meine Rundreise durch den Süden Norwegens startet in Larvik, wo ich am späten Nachmittag nach einer 4 1/2 stündigen Fahrt mit der Fähre aus Hirtshals (Dänemark) ankomme. 

Norwegen Rundreise Ankunft
Hallo Norwegen!

Norwegen begrüßt mich direkt mit wechselhaftem Wetter und ich empfinde es bereits am ersten Tag als äußerst hilfreich, dass es so lange hell ist. Denn dadurch hat man einfach so gar keinen Stress, dass man im Dunklen ankommt oder ähnliches. Gefällt mir schon mal richtig gut.

Etappe 1/Tag 1: Larvik – Tyrifjord (150 km)

Als erste Etappe habe ich mir eine relativ überschaubare Strecke ausgesucht und fahre heute „nur“ noch etwa 150 km in Richtung Norden. 

Die erste Nacht in Norwegen verbringe ich auf einem park4night Stellplatz in der Nähe des Tyrifjords. Eine Mautstraße führt mich den Berg hinauf zu einem Parkplatz mit wunderschöner Aussicht auf den Fjord. Ich bin jetzt schon hin und weg und freue mich auf die kommenden zwei Wochen voller landschaftlicher Highlights. 

Mein Übernachtungsspot ist ein bei Einheimischen beliebter Ort, um den Sonnenuntergang zu bestaunen und so herrscht hier bis spät abends rege Betriebsamkeit. Danach bin ich allerdings ziemlich alleine hier oben, was mir nur so mittelgut gefällt. Freistehen ist zwar grundsätzlich ganz schön, aber komplett alleine irgendwo zu übernachten liegt mir nicht so. Die Nacht ist aber grundsätzlich ruhig und die Aussicht entschädigt ohnehin für alles. 

Norwegen Rundreise erster Stopp Tyrifjord
Diese Aussicht an meinem ersten Übernachtungsspot ist auf jeden Fall vielversprechend.

Stellplatz: park4night Platz östlich des Tyrifjords

Etappe 2/Tag 2: Tyrifjord – Jotunheimen Nationalpark (218 km)

Am nächsten Tag geht es weiter in den Jotunheimen Nationalpark. Hier verbringe ich insgesamt drei Nächte, zwei auf dem Campingplatz Mauranger-Besseggen und eine auf dem etwas nördlicher gelegenen Randsverk Campingplatz. 

Highlight #1 der Norwegen Rundreise:
Jotunheimen Nationalpark (Tag 3-5)

Hier wartet also nun das erste große Norwegen Highlight auf mich: der Jotunheimen Nationalpark. Der 3.500 qm große Nationalpark ist ein Paradies für Outdoor-Liebhaber. Hier erwarten dich nicht nur die höchsten Berge Norwegens mit zahlreichen Wandermöglichkeiten, sondern auch Wasserfälle, Flüsse, Seen, Gletscher und – wenn du Glück hast – sogar Rentiere und Elche.

Da ich aus südlicher Richtung komme, fahre ich auf der Landstraße 51 entlang. Ein Teil dieser Strecke – der Abschnitt zwischen Garli im Süden und Hindsæter im Norden – ist eine sogenannte Landschaftsroute/Scenic Route mit dem Namen Valdresflye. Wenn möglich, dann baue diese Strecke unbedingt in deine Route mit ein. Allein die Aussicht aus dem Camper ist einfach nur spektakulär. Zwischenzeitlich habe ich den Eindruck, auf einem anderen Planeten gelandet zu sein.

Jotunheimen Nationalpark Norwegen
Diese Landschaft. Wie schön es hier wirklich ist, kommt auf den Bildern gar nicht richtig rüber.

Wettertechnisch ist es mit um die 6 Grad und eiskaltem Wind relativ ungemütlich. Natürlich halte ich trotzdem immer wieder an und steige für ein paar Fotos aus, bin allerdings jedes Mal froh, wenn ich wieder im muckelig warmen Auto sitze. Zu diesem Zeitpunkt (also an Tag 2) bin ich bereits sehr dankbar, dass ich meine Daunenjacke doch noch mitgenommen habe.  

Natürlich kannst du hier nicht nur für kurze Fotostopps anhalten, sondern auch zu unzähligen Wanderungen starten und einen längeren Aufenthalt im Nationalpark einplanen. Aber selbst wer nur auf der Durchreise ist, der bekommt auch vom Auto aus wunderbare Eindrücke. 

Rentiersichtung!

Und ich habe heute richtig Glück, denn während ich einfach nur staunend die Straße entlang fahre, läuft mir doch tatsächlich eine Rentierherde über den Weg. Ich kann es erst gar nicht fassen, aber es sind wirklich Rentiere, die da fröhlich ihr Gras mampfen und sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Damit rechne ich so gar nicht und freue mich umso mehr über diese schöne Begegnung. 

Nach der spektakulären Fahrt durch den Nationalpark komme ich am Nachmittag bei meinem Campingplatz Mauranger-Besseggen an, auf dem ich für zwei Nächte bleibe. 

Tag 3: Gjendesee

Am nächsten Tag geht’s zum Gjendesee, der sich nur ein paar Minuten vom Campingplatz entfernt befindet. Von hier aus kannst du die bekannteste Wanderung Norwegens machen und zwar die Wanderung über den Besseggengrat. Die Aussicht über die wilde Landschaft des Nationalparks und auf den Gjendesee ist sicherlich wahnsinnig toll. Allerdings hat es die Wanderung mit 14 Kilometern und über 1000 Höhenmetern auch in sich und ist daher nur für erfahrene und körperlich fitte Wanderer geeignet. 

Norwegen Gjendesee
Die Aussicht lässt schon erahnen, wie spektakulär es von weiter oben aussieht. Aber auch von hier aus ist es wunderschön.

Einmal mehr bedauere ich meine zu schlechte Kondition und begnüge mich mit einem Spaziergang entlang des Sees. Anschließend fahre ich nochmal ein bisschen durch den Park. Die am Tag zuvor gesichtete Rentierherde lässt sich leider nicht mehr auffinden. Ist halt doch immer irgendwie Glückssache, Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Aber auch ohne Rentiere ist der Nationalpark einfach toll.

Stellplatz: Mauranger-Besseggen Fjellpark (2 Nächte) 

Tag 4: Campingplatzwechsel zum Randsverk Camping

Heute steht die kürzeste Strecke meiner Reise an, denn ich fahre nur etwa 30 Kilometer in Richtung Norden. Hier, am Rande des Jotunheimen Nationalparks verbringe ich eine weitere Nacht und das nicht ohne Grund. Ich habe im Reiseführer gelesen, dass es hier Elch-Safaris geben soll. Das kann ich mir nicht entgehen lassen. 

Wie sich vor Ort allerdings herausstellt, handelt es sich dabei um eine self-drive Safari. Auf der Homepage des Campingplatzes findet sich eine Art Anleitung, wo man entlang fahren soll, um mit hoher (?) Wahrscheinlichkeit Elche zu sein. Naja, was soll ich sagen. Satz mit x. Wobei, das stimmt nicht ganz, denn aus seeeehr weiter Entfernung kann ich einen Elch erahnen. Irgendwie habe ich mir das zwar ein wenig anders vorgestellt, aber einen Versuch war es wert. 

Elch im Jotunheimen Nationalpark
Joa. Da ist er. Haben sich dafür die zwei Stunden durch die Gegend fahren gelohnt? Bin mir nicht sicher.

Unabhängig von der leicht ernüchternden Elch-Begegnung ist der Campingplatz aber der Hit. Richtig schön angelegt in traumhafter Lage, tiptop Sanitäranlagen, Küche, Aufenthaltsraum und Supermarkt. Alles da, was das Camperherz begehrt. Es gibt sogar richtig gutes, frisches Brot. 

Stellplatz: Randsverk Camping (1 Nacht)

Etappe 3/Tag 5: Jotunheimen Nationalpark – Lovatnet (261 km) 

Heute wartet ein langer Fahrtag auf mich. Die 261 Kilometer klingen zwar gar nicht so wild, es stehen allerdings viele Stopps auf dem Programm sowie ein paar Umwege und ein Teil der Strecke geht über Schotter. Dadurch kommt mir das Ganze definitiv länger vor. 

Stabkirche Fossbergom

Als erstes steuere ich die Stabkirche Fossbergom an, die ganz hervorragend auf meinem Weg liegt. Die aus Holz erbauten Kirchen sind typisch für Norwegen und da ist es super, dass ich hier die Möglichkeit habe, mir eine anzusehen.

Stabkirche Fossbergom
Stabkirche Fossbergom

Abstecher zum Geiranger Fjord 

Dann geht’s weiter zum berühmten Geiranger Fjord. Ich bin mir zunächst unschlüssig darüber, ob ich mir den Umweg und die zusätzliche Strecke wirklich antun will, die Neugier siegt dann allerdings doch. Irgendwie möchte ich ihn sehen, diesen so bekannten Ort und Kreuzfahrtschiff-Hafen in Norwegen.

Die Fahrt über die Serpentinen bis runter zum Fjord zieht sich endlos und ist ganz schön anstrengend. Außerdem ist hier ganz schön viel Verkehr. Kein Wunder, es wollen ja alle den Geiranger Fjord sehen.

Meine Horrorvorstellung ist es ja, auf so einer Bergstraße mit dem Camper liegen zu bleiben. Vermutlich bin ich deshalb auch immer ein wenig nervös, wenn es so weit den Berg hinauf oder hinunter geht. An dieser Stelle wünsche ich mir mehr denn je einen Mitfahrer, der auch mal das Steuer übernimmt, so dass ich mich einfach nur der Aussicht widmen kann. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben, stimmt’s? 

Und auch wenn hier echt viel los ist, die Aussicht auf den Geiranger Fjord ist schon echt beeindruckend und ich bin dann doch froh, dass ich die Mühen der Fahrt auf mich genommen habe. 

Geiranger Fjord Norwegen
Der berühmte Geiranger Fjord

Nach ausgiebigem Bestaunen der Landschaft fahre ich noch bis runter in den Ort. Auch wenn ich weiß, dass es eigentlich Quatsch ist, tanke ich an der vermutlich teuersten Tankstelle Norwegens ein paar Liter Sprit nach – obwohl der Tank noch halb voll ist, aber sicher ist sicher – und mache mich anschließend auf den Rückweg nach oben. Hab ich den Geiranger Fjord also auch gesehen. 

Es wäre sicherlich auch schön, hier ein paar Tage zu bleiben und diesen Ort in Ruhe zu genießen, allerdings braucht es da definitiv gutes Timing. Zusammen mit einer Ladung Kreuzfahrt-Touristen ist es vermutlich nicht mehr ganz so entspannt. 

Scenic Road Gamle Strynefjellsvegen

Weiter geht’s zum nächsten Highlight, das sich erfreulicherweise wieder recht gut in meine Etappe einbauen lässt: die Scenic Route Gamle Strynefjellsvegen.

Auch wenn sie nochmal einen kleinen Umweg bedeutet, so möchte ich mir diese aussichtsreiche 27 km lange Schotterpiste nicht entgehen lassen. Und die Fahrt ist auch wirklich spektakulär, ich könnte alle paar Minuten anhalten. Geeignet ist sie allerdings nur für kleinere Wohnmobile, denn teilweise ist es schon echt eng. 

Nach diversen Fotostopps bin ich dann aber doch froh, als ich mich wieder auf befestigten Wegen befinde und auf der Zielgeraden zu meinem heutigen Tagesziel bin: dem Lovatnet. 

Ich war übrigens mit diesen Reiseführern und Karten in Norwegen unterwegs und kann sie sehr empfehlen:
MARCO POLO Camper Guide Südnorwegen: Insider-Tipps für deine Wohnmobil-Touren
Bruckmann Caravan-Guide: Norwegen mit dem Wohnmobil. Die schönsten Routen zwischen Südkap und Nordkap. Inkl. Tipps zu Stellplätzen, GPS-Daten, Streckenkarten udn Straßenatlas.
Norwegen Süd, Straßen- und Freizeitkarte 1:250.000, freytag & berndt: Oslo - Bergen - Stavanger, mit Autofähren (freytag & berndt Auto + Freizeitkarten)
Norwegen Mitte, Straßen- und Freizeitkarte 1:250.000, freytag & berndt: Trondheim - Lillehammer - Ålesund, mit Autofähren (freytag & berndt Auto + Freizeitkarten)
MARCO POLO Camper Guide Südnorwegen: Insider-Tipps für deine Wohnmobil-Touren
Bruckmann Caravan-Guide: Norwegen mit dem Wohnmobil. Die schönsten Routen zwischen Südkap und Nordkap. Inkl. Tipps zu Stellplätzen, GPS-Daten, Streckenkarten udn Straßenatlas.
Norwegen Süd, Straßen- und Freizeitkarte 1:250.000, freytag & berndt: Oslo - Bergen - Stavanger, mit Autofähren (freytag & berndt Auto + Freizeitkarten)
Norwegen Mitte, Straßen- und Freizeitkarte 1:250.000, freytag & berndt: Trondheim - Lillehammer - Ålesund, mit Autofähren (freytag & berndt Auto + Freizeitkarten)
19,95 EUR
29,99 EUR
12,90 EUR
12,90 EUR
-
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MARCO POLO Camper Guide Südnorwegen: Insider-Tipps für deine Wohnmobil-Touren
MARCO POLO Camper Guide Südnorwegen: Insider-Tipps für deine Wohnmobil-Touren
19,95 EUR
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Bruckmann Caravan-Guide: Norwegen mit dem Wohnmobil. Die schönsten Routen zwischen Südkap und Nordkap. Inkl. Tipps zu Stellplätzen, GPS-Daten, Streckenkarten udn Straßenatlas.
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Norwegen Süd, Straßen- und Freizeitkarte 1:250.000, freytag & berndt: Oslo - Bergen - Stavanger, mit Autofähren (freytag & berndt Auto + Freizeitkarten)
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Letzte Aktualisierung am 2025-01-10 / *Werbelink/Affiliate Link / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Highlight #2 der Norwegen Rundreise: 
der Lovatnet (Tag 5-7)

Von diesem spektakulären See hatte ich schon vor Jahren Bilder auf Instagram gesehen und irgendwie haben sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Bereits bei den allerersten Überlegungen war klar, dass der Lovatnet neben den Papageitauchern mein absolutes „Hauptziel“ in Norwegen sein sollte. Da wollte ich unbedingt hin. Alles andere war sozusagen nur noch ein Bonus oben drauf. 

Hier siehst du, warum ich hier unbedingt hin wollte: 

Und mein Aufenthalt am Lovatnet hätte schöner nicht sein können. Ich checke für zwei Nächte auf dem Campingplatz Sande ein. Am Abend gibt es ein Sonnwendfeuer und Livemusik. Und dazu diese Kulisse, einfach nur atemberaubend schön.

Nachdem ich die erste Nacht etwas weiter hinten verbringe, beziehe ich am nächsten Morgen den wohl schönsten Stellplatz aller Zeiten und kann hier fast vom Camper aus meine Füße ins Wasser baumeln lassen.

Lovatnet Norwegen
Erste Reihe Seeblick – besser geht’s kaum

Den Vormittag verbringe ich so richtig gemütlich mit Kaffee und Buch und Aussicht genießen, eine richtige Wohltat nach dem gut gefüllten gestrigen Tag. Ins Wasser traue ich mich auch, es ist allerdings schon echt frisch.

Am Nachmittag bekomme ich dann Besuch von meiner Bloggerkollegin Karo (www.karodelmar.com) und ihrem Freund. Wir kennen uns schon seit Jahren über Instagram, haben uns allerdings noch nie persönlich getroffen. Wir sind in entgegengesetzter Richtung in Norwegen unterwegs und es ist bis heute nicht klar, ob es sich ausgeht mit unserem Treffen. Hier am Lovatnet kreuzen sich dann aber tatsächlich unsere Reiserouten und so verbringen wir ein paar schöne Stunden in herrlicher Kulisse. So toll. 

Am Abend leihe ich mir noch das obligatorische Paddelboot aus und schippere damit gemütlich über den See. Mit dem Wetter hätte ich es wirklich nicht besser treffen können, denn ich habe den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein. Und ich stelle mal wieder fest, dass es einfach so viel schöner ist (jedenfalls für mich), wenn man nicht nur von A nach B hetzt, sondern an den einzelnen Orten auch ein wenig Zeit hat, um sie zu genießen. 

Stellplatz: Sande Camping (2 Nächte)

Etappe 4/Tag 7: Lovatnet – Runde (132 km)

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge breche ich auf und heute wird es spannend, denn ich steuere nun mein zweites Ober-Highlight der Reise an: die Vogelinsel Runde. 

Zuerst muss ich allerdings noch mit ein paar „Widrigkeiten“ klar kommen, denn es stellt sich heraus, dass die einzige Straße, die auf die Insel führt, aufgrund eines Verkehrsunfalls für mehrere Stunden gesperrt ist. Zunächst bin ich noch halbwegs entspannt, stelle mir dann aber schon die Frage, was das jetzt soll. Bisher hat alles so gut geklappt und jetzt das, so kurz vor meinen heißgeliebten Papageitauchern 😉

Gibt schlechtere Ort für eine kleine Zwangspause oder?

Aber hilft alles nichts. Ich stelle mich auf einen Parkplatz, auf dem sich schon andere Runde-Anreisende niedergelassen haben, schließe neue Bekanntschaften und nutze die Zeit für ein Nickerchen.

Nach einigen Stunden ist es dann endlich soweit, die Straße ist wieder frei und ich trete die letzten Kilometer nach Runde an. Puh. Werde ich heute also doch noch meine Papageitaucher sehen? Wollen wir es hoffen. 

Highlight #3 der Norwegen Rundreise: Die Vogelinsel Runde (Tag 7-10)

Die Vogelinsel Runde bietet in Norwegen die fantastische Möglichkeit, Papageitaucher aus nächster Nähe zu beobachten. Das geht in Norwegen theoretisch auch noch an anderen Stellen, Runde ist allerdings der südlichste und damit am besten erreichbare Ort.

Und diese niedlichen Gesellen sind für die meisten vermutlich auch der Hauptgrund, der Insel einen Besuch abzustatten. 

Einfach so entzückend: Papageitaucher auf der Vogelinsel Runde

Am einzigen Campingplatz auf Runde, dem Goksøyr Camping, stehen die Wohnmobile bei meiner Ankunft bereits Schlange. Aufgrund der Straßensperrung reisen jetzt alle gleichzeitig an. Glücklicherweise startet das „Papageitaucher-Programm“ erst abends, denn die Vögel kommen erst dann von ihrer Jagd zurück. Das passt hervorragend, denn so habe ich noch genug Zeit für ein Abendessen bevor es losgeht. 

Der Platz an sich ist eher basic und ein wenig in die Jahre gekommen. Die Betreiber sind aber sehr herzlich und die Lage direkt am Wasser und inklusive Vogelbeobachtungsmöglichkeit ist unschlagbar. 

Ich buche zunächst nur zwei Nächte, aufgrund meiner Erkältung verlängere ich dann aber um eine Nacht und gönne mir einen Tag Pause. 

Abgesehen von Wanderungen und Spaziergängen kannst du auch eine Bootstour um die Insel machen (buchbar beispielsweise am Campingplatz).

Stellplatz: Goksøyr Camping (3 Nächte)

Camping Goksoyr Insel Runde Norwegen

Wanderung zu den Papageitauchern

Nicht weit vom Campingplatz ist dann auch der Startpunkt für die Wanderung zu den Papageitauchern. Die Wetterbedingungen sind zwar nicht gerade die besten, aber ich versuche mein Glück trotzdem. 

Der Weg ist grundsätzlich gut begehbar, durch den Regen allerdings etwas rutschig.  Nach etwa 2 Kilometern und 200 Höhenmetern bin ich laut meiner App am Ziel angekommen. Jetzt bleibt nur noch die Frage, wo genau die Papageitaucher sind. 

Durch den Nebel und den Regen ist die Sicht gleich null. Bei diesen Bedingungen ist es gar nicht so leicht, die richtige Stelle zu finden und fast wäre ich unverrichteter Dinge wieder gegangen. Aber nur fast. 

Und dann finde ich Gott sei Dank doch noch die richtige Stelle und bin endlich da, wo ich schon so lange hin wollte. Diese kleinen niedlichen Vögel aus nächster Nähe zu sehen ist einfach soooo toll.

Wäre es nicht so nass und kalt, wäre ich wohl die ganze Nacht dort geblieben. Der große Vorteil an dem Wetter ist, dass nicht ganz so viele Menschen unterwegs sind wie sonst und das Erlebnis ist dadurch doch nochmal ein anderes. Ich gehe ja zwei Tage später nochmal hin und habe dann den direkten Vergleich. 

Am nächsten Tag mache ich aber erstmal Pause und versuche, meine Erkältung halbwegs auszukurieren, die ich mir bei der Elch-Safari eingefangen habe. Auf dem Campingplatz lässt es sich zum Glück gut aushalten und der schöne Blick aufs Meer trägt ebenfalls zur Genesung bei. Das Wetter ist auch wieder besser und mein Tagesprogramm besteht hauptsächlich darin, Austernfischer zu beobachten und in Erinnerungen an die Papageitaucher zu schwelgen. 

Am dritten Tag geht es dann nochmal zu den Papageitauchern. Wenn ich schon mal hier bin, dann möchte ich sie auch nochmal sehen. Diesmal gehe ich eine längere Runde und schaue auch noch am Basstölpel-Felsen vorbei. Die Aussichten sind einfach nur spektakulär und ich bin heilfroh, dass ich so flexibel bin, hier noch eine dritte Nacht zu verbringen und die Szenerie auch noch bei diesem tollen Wetter zu erleben.

Papageitaucher Runde Norwegen
Sie sind einfach so süß

Alles in allem bin ich mega happy mit meinem Besuch hier und so dankbar für die tollen Erlebnisse. Dafür bin ich zu dieser Reise aufgebrochen.

Etappe 5/Tag 10: Runde – Vangsnes/Sognefjord (290 km) 

Nach diesen tollen und relativ entspannten Tagen habe ich jetzt ein paar Fahrtage vor mir, um wieder in Richtung Süden zu kommen. Wie immer in Norwegen, ist auch dieser Weg mit vielen Highlights gespickt, die sich gut vom Auto aus beobachten lassen.

Um mir zwischendurch ein bisschen die Beine zu vertreten, mache ich einen kurzen Halt am Boyabreen Glacier Viewpoint und spaziere ein wenig in Richtung Gletscher bevor es weiter geht. 

Für die heutige Nacht beziehe ich einen kostenfreien park4night Stellplatz bei Vangsnes am Sognefjord, wo ich die Nacht zusammen mit einem anderen deutschen Ehepaar verbringe. 

Fähre Sognefjord Vangsnes
Mit der Fähre geht es über den Sognefjord rüber nach Vangsnes

Stellplatz: park4night Platz Vangsnes (1 Nacht)

Etappe 6/Tag 11: Vangsnes – Roldal (209 km) 

Auch der heutige Tag dient mehr oder weniger nur dem Vorankommen in Richtung Süden. Damit ich gegen Ende der Reise nochmal zwei „längere“ Aufenthalte von jeweils zwei Nächten unterbringe, möchte ich jetzt Strecke zurücklegen.

Ein Glück, dass man auch an Tagen, die man hauptsächlich im Auto verbringt, in Norwegen einfach soo viele spektakuläre Landschaften, Seen, Flüsse etc. sieht und damit das beste Unterhaltungsprogramm hat. 

Highlights am Wegesrand sind heute unter anderem die Hardanger Brücke und der mächtige Tvindefossen Wasserfall.

Die Strecke entlang des Hardangerfjords – vorbei an Lofthus und seinen Obstplantagen – empfinde ich übrigens als eine der anstrengendsten Strecken meiner Reise. Das ständige Anhalten auf den engen Straßen, um andere Wohnmobile und große Gefährte vorbei zu lassen, macht diesen Abschnitt mühsam und langwierig. Der heutige Dauerregen trägt sein Übriges dazu bei. 

Ich bin daher heilfroh, als ich endlich an meinem Tagesziel ankomme und ein bisschen verschnaufen kann. Für meine Übernachtung fällt die Wahl heute auf einen Campingplatz (Seim Camping) – unter anderem deshalb, weil es hier eine Bäckerei und damit auch Zimtschnecken gibt 😉.

Auf dieser Etappe hätte sich auch ein Abstecher zur spektakulären Trolltunga angeboten. Das möchte ich auf jeden Fall beim nächsten Norwegen Besuch machen. 

Stellplatz: Seim Camping Røldal (1 Nacht)

Etappe 7/Tag 12: Roldal – Camping Ølberg (214 km)

Die heutige Fahrt führt mich wieder an die Küste, wo ich endlich mal wieder für mehr als eine Nacht bleibe. 

Diese Etappe hätte ich theoretisch gut mit einem Besuch des Preikestolen verbinden können. Ich hadere lange damit, denn eigentlich will ich diesen spektakulären Ort auf jeden Fall sehen. Allerdings ist damit mal wieder eine Wanderung verbunden, zu der ich mich mit meiner Erkältung nicht in der Lage fühle. Also entscheide ich mich letztendlich dagegen. 

Bei herrlichem Sonnenschein erreiche ich den Ølberg Campingplatz – etwa 20 Kilometer südwestlich von Stavanger gelegen – und suche mir ein hübsches Fleckchen mit Meerblick. Der Campingplatz liegt direkt hinter den Dünen und ist sehr gemütlich. Nach einem kleinen Plausch mit meinen Stellplatz-Nachbarn spaziere ich ein wenig am Meer und am Hafen entlang und verbringe hier einen entspannten Nachmittag. Eine Wohltat nach der ganzen Fahrerei.

Und ich bin hier einfach wieder an so einem schönen Ort gelandet. Es gibt sogar ein paar Hartgesottene, die sich ins Wasser trauen.

Olbergstranden NorwegenStellplatz: Ølberg Camping (2 Nächte)

Tag 13: Ausflug nach Stavanger

Damit ich zumindest eine norwegische Stadt zu sehen bekomme, schaue ich mir heute Stavanger an. Das ist von meinem Campingplatz nur etwa 20 Autominuten entfernt. Ich parke den Camper etwas abseits und laufe ca. 20 Minuten in die Innenstadt von Stavanger. 

Stavanger ist ein beliebtes Ziel für Kreuzfahrtschiffe und somit wimmelt es nur so von Touristen. Aber das stört mich nicht groß. Ich bummle ein wenig durch die Gassen, schaue mir den Hafen an und shoppe ein paar Souvenirs.

Bei schönen Wetter kann man sich hier gemütlich in eins der vielen Cafés setzen und dem regen Treiben zuschauen. Heute ist es allerdings eher regnerisch und trüb und so mache ich mich nach 2-3 Stunden wieder auf den Rückweg zum Camper und verbringe den restlichen Tag auf dem Campingplatz. 

Etappe 8/Tag 14: Camping Ølberg – Lomsesanden (185 km)

So, es ist soweit und ich breche tatsächlich schon zu meiner letzten Station in Norwegen auf: dem Camping Lomsesanden. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergangen ist. Diesen tollen Tipp verdanke ich übrigens Karo, meiner lieben Bloggerkollegin, die ich am Lovatnet getroffen habe. 

Hier ist es mal wieder absolut paradiesisch und weil das Wetter so schön ist, breche ich direkt nach meiner Ankunft am Stellplatz und einem kurzen Plausch mit meinen niederländischen Nachbarn auf zu einer kleinen Erkundungstour des Einarsneset Wandergebiets. Hier lässt es sich herrlich durch die Dünenlandschaft spazieren und immer wieder tolle Ausblicke bewundern. 

Erfreulicherweise gibt es hier sogar ein paar Vögel zu beobachten. Und diese glasklaren Buchten hier sind einfach ein Traum. Dazu noch nahezu menschenleer. Ein schöneres Örtchen hätte ich mir für die letzten beiden Tage in Norwegen nicht aussuchen können, das steht fest. 

Tag 15: Fahrt über die Halbinsel und Lista Fyr Leuchtturm 

Heute ist es ziemlich bedeckt. Dennoch möchte ich an meinem letzten vollen Tag in Norwegen noch ein bisschen die Gegend erkunden und so fahre ich über die Halbinsel bis rüber zum Lista Fyr Leuchtturm. 

Hier treffen spektakuläre Landschaften, Kunst und Kultur sowie eine vielfältige Vogelwelt aufeinander. Anscheinend gibt es hier die größte Vielfalt an Vögeln in ganz Norwegen zu sehen. Allerdings nicht zum Zeitpunkt meines Besuchs, denn es lässt sich leider kein Vögelchen blicken. Nichtdestotrotz ist der kleine Ausflug nett. 

Lista Fyr Südnorwegen
Lista Fyr Leuchtturm

Immerhin begegne ich einer kleinen, sehr niedlichen Alpakaherde. 

Nach der Rückkehr auf dem Campingplatz spaziere ich nochmal ein wenig durch das Wandergebiet ringsrum und sauge die vorletzten Eindrücke auf. 

Lomsesanden Südnorwegen Rundreise

Stellplatz: Campingplatz Lomsesanden (2 Nächte)

Etappe 9/Tag 16: Lomsesanden – Kristiansand/Fähre – Ende der Norwegen Rundreise (125 km)

Wow, es ist soweit. Nach 16 atemberaubenden Tagen in diesem faszinierenden Land geht es heute um 14 Uhr in Kristiansand auf die Fähre zurück nach Dänemark. 

Kurzer Abstecher zum Leuchtturm Lindesnes Fyr

Spontan entschließe ich mich doch noch dazu, dem halbwegs auf dem Weg liegenden Lindesnes Fyr Leuchtturm einen Besuch abzustatten. Ein Highlight geht noch. 

Auch wenn es wirklich nur ein seeehr kurzer Besuch ist, so lohnt er sich dennoch. Die letzten spektakulären Aussichten werden bestaunt und die faszinierende Landschaft aufgesaugt. Theoretisch gibt es hier noch sehr viel mehr zu entdecken, es gibt Ausstellungen, ein Restaurant, einen Museumsladen und mehrere Wanderwege. Der Eintritt für das Areal beträgt übrigens ca. 10 Euro pro Person.

Lindesnes Fyr Norwegen
Lindesnes Fyr Leuchtturm

Dann heißt es auch schon wieder Abschied nehmen, denn ich möchte nur ungern die Fähre verpassen. 

Pünktlich auf die Minute komme ich eine Stunde vor Abfahrt der Fähre am Terminal von Fjordline in Kristiansand an und stelle mich in die Schlange der wartenden Wohnmobile.

Obwohl eigentlich gar kein starker Seegang herrscht und ich wieder top ausgerüstet mit Akupressurarmbändern* und Ingwerbonbons* auf den Horizont starre, bleibe ich leider trotzdem nicht von Übelkeit verschont und bin heilfroh, als ich nach 4 1/2 Stunden wieder festen Boden unter den Füßen habe. 

Ob ich nächstes Mal lieber den Landweg nehme? Wir werden sehen. 

Bis zum nächsten Mal!

Mein Fazit zur Norwegen Rundreise

Eigentlich gibt es gar nicht viel zu sagen, abgesehen von: es war spektakulär. 

Schon während der Reise war ich mit der Route und meiner Planung sehr zufrieden. Anders als bei früheren Reisen habe ich mich diesmal nicht gestresst bzw. getrieben gefühlt, sondern konnte sie richtig gut genießen. Mag sein, dass meine Instagram-Abstinenz zu diesem Zeitpunkt ihren Teil dazu beigetragen hat. 

Hin und wieder hätte ich mir natürlich einen Mitfahrer gewünscht. All die sensationellen Eindrücke und Erlebnisse, aber auch die teilweise langen Fahrstrecken teilen zu können, wäre schon manchmal schön gewesen. Aber es hat letztendlich auch alleine gut geklappt, ich habe alle Herausforderungen gemeistert und zehre vermutlich noch lange von meinen Erlebnissen. Und dafür bin ich sehr sehr dankbar. 

Warst du auch schon mal in Norwegen? Oder möchtest du gerne mal hin? Schreib mir gerne in die Kommentare, natürlich auch, wenn du Fragen hast. Ich freue mich auf den Austausch mit dir!

Ich verlinke dir hier nochmal den Beitrag über meine Norwegen Reisevorbereitungen: 

Mit dem Wohnmobil nach Norwegen – Reisevorbereitungen und Routenplanung

Und hier findest du Karos Beitrag über ihre 10 tägige Norwegen Rundreise mit dem Mietwagen:

Südnorwegen – 10-tägige Reiseroute

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