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Der 1. Schritt in Richtung Selbstverwirklichung – Vom Beamtentum ins Reisebüro

Selbstverwirklichung ist ein Thema, das mich schon sehr lange beschäftigt. Der Begriff an sich kam mir allerdings immer so wenig greifbar vor. So groß irgendwie. Und so schwer zu erreichen. Inzwischen hab ich eine etwas bessere Vorstellung davon, wie es sich anfühlt, wenn man „sich selbst verwirklicht“.

In diesem Blogbeitrag möchte ich dich mitnehmen auf meine ganz persönliche Reise. Auf meine „Lebensreise“ sozusagen, auf die ich mich letztes Jahr begeben habe.

Genauer gesagt geht es um den 1. Schritt in Richtung meiner persönlichen Selbstverwirklichung, denn das Ganze ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen geschieht.

Schon lange sehnt sich alles in mir nach einem erfüllteren Leben. Nach einem Job, der mich interessiert und der mir Spaß macht. Bei dem ich nicht nur meine Zeit absitze und zuschaue, wie mein Leben ohne mich vergeht. So hat sich mein Arbeitsleben nämlich bisher für mich angefühlt und es war absolut überfällig, daran etwas zu ändern.

Also habe ich angefangen, auf ein „besseres“ Leben hinzuarbeiten. Klingt anstrengend? Ja, irgendwie ist es das auch. Aber die Mühe lohnt sich, soviel kann ich sagen. Man muss sich allerdings bewusst sein, dass das alles kein Sprint, sondern ein Marathon ist und man einen laaaaangen Atem braucht. Und ich bin wahrlich keine Läufernatur.

Aber: wer eine Veränderung möchte, der muss etwas dafür tun. Zumindest mal die ersten Schritte gehen. Auch wenn sie noch so klein sind. Und dann kann man immer noch schauen, ob die Richtung passt oder (noch) nicht.

Der Gedanke, dass ich jederzeit selber in der Hand habe, wie mein Leben weitergeht und täglich neu entscheiden kann, was für mich „richtig“ ist,  hat mich in dem ganzen Procedere übrigens sehr beruhigt.

Für den Fall, dass es dir so geht wie mir und du dich ebenfalls nach einem anderen, besseren, erfüllteren (wie auch immer) Leben sehnst, dann hoffe ich, dass dir dieser Blogbeitrag weiterhilft oder dir zumindest ein paar Denkanstöße gibt. Das würde mich auf jeden Fall sehr freuen.

Ich erzähle dir, wie ich Stück für Stück rausgefunden habe, in welche Richtung ich (insbesondere beruflich) gehen möchte. Jahrelang bin gefühlt immer auf der Stelle getreten, weil ich nicht wusste, wohin ich den ersten Schritt setzen sollte. Daher habe ich lieber gar nichts gemacht. Auch weil ich dachte, schon von vorne herein genau wissen zu müssen, wo die Reise hingeht. Das wusste ich nur leider nicht.

Aber wie Franz Kafka so schön sagt: Wege entstehen, indem wir sie gehen. Der Rest ergibt sich.

Adventure Bay Bruny Island
Schau dir die Welt an, es gibt so viel zu sehen!

Der Traum von der Selbstverwirklichung – wie alles begann

Ziemlich genau ein Jahr ist es nun her, dass ich von Sardinien aus – in meinem Camper sitzend – meine Bewerbung in Richtung Reisebüro geschickt habe. Ich sehe es in diesem Augenblick damals schon ganz genau vor mir, wie ich die Kunden im Reisebüro so glücklich mache, wie ich es selbst immer war, wenn ich einen Urlaub gebucht hatte. Und mich dabei den ganzen Tag mit meinem Lieblingsthema beschäftigen kann, dem Reisen.

Auch wenn mit diesem ersten kleinen Schritt bereits ein riesiger Berg voller Unsicherheiten und viele schlaflose Nächte auf mich zu kamen, hat sich mein Bauchgefühl damals ganz laut zu Wort gemeldet: Jaaaa – just do it!

Was sich in der Theorie jetzt vergleichsweise einfach anhören mag, war für mich ein Prozess über Jahre. Schließlich bin ich verbeamtet auf Lebenszeit, seit mehr als 20 Jahren beim selben Arbeitgeber und überhaupt: ein Beamtenverhältnis gibt man nicht auf. Kein vernünftiger Mensch macht das.

Zu hoch sind die finanziellen Nachteile, zu schwerwiegend der Verlust der Pensionsansprüche, der privaten Krankenversicherung und des sicheren Arbeitsplatzes. Der mich aber leider nicht ansatzweise glücklich gemacht hat, im Gegenteil. Und trotz all dieser Vorteile kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich diesen Job weitere 25 Jahre durchhalten soll.

In mir hat sich zwar jahrelang alles dagegen gesträubt und dennoch war ich davon überzeugt: diesen enormen Schritt raus aus dem Beamtenverhältnis werde ich niemals schaffen. Ich war mir sicher, meine Angst und die Unsicherheit, ob das auch wirklich „richtig“ ist, wird immer größer sein als mein Mut, es trotzdem zu tun.

Und jetzt habe ich es doch gewagt und mein Leben einmal um 360 Grad gedreht. Manchmal bin ich immer noch von mir selber überrascht.

Trotz aller Hindernisse, Zweifel, Tränen, Hochs und Tiefs der letzten Monate habe ich es bisher keine Sekunde bereut, dass ich mich auf diesen Weg gemacht habe. Auf den Weg in Richtung Selbstverwirklichung. Auf den Weg in Richtung eines erfüllteren, zufriedeneren und glücklicheren Lebens. Denn das ist es, was ich möchte: ein Leben, in dem ich mich wohl fühle. In dem ich nicht immer nur aufs Wochenende oder auf den nächsten Urlaub warten muss, weil meine Arbeit so furchtbar ist.

Vor allem aber möchte ich eines nicht: mir später vorwerfen, dass ich es nicht wenigstens versucht habe.

Wineglass Bay Tasmanien Freycinet Nationalpark
Wir haben so viele Möglichkeiten, unser Leben zu gestalten.

Mein Start in die Beamtenlaufbahn – definitiv nicht der Weg zur Selbstverwirklichung

„Studieren und dabei Geld verdienen“. Dieser Werbespruch in den Münchner S- und U-Bahnen hat meiner Mama Anfang der 2000er Jahre wohl besonders gut gefallen.

Ein sicherer Job, gutes Geld für wenig Arbeit (so jedenfalls ihre Vermutung, die Realität sah entgegen aller Beamten-Klischees dann doch ein bisschen anders aus) und auch sonst viele Möglichkeiten und Freiheiten.

Wird schon so schlecht nicht sein, denke ich mir mit meinen 18 Jahren. Und abgesehen davon habe ich sowieso keinen Plan, was ich beruflich eigentlich machen will.

Ich lebe damals in der Provinz in Niederbayern, bewerbe mich neben dem Beamtenjob bei Banken und Versicherungen und auf die einzige freie Stelle in der Region Passau für einen Ausbildungsplatz zur Reiseverkehrskauffrau. Den ich allerdings nicht bekomme.

Ich werde zum Beamten-Auswahlverfahren (alleine der Name!!) eingeladen, bestehe den Test und begebe mich am 01.10.2000 auf meinen Weg in die öffentliche Verwaltung. Ich gehe zum dualen Studium nach Hof, in den hohen Norden von Bayern und genieße das Studentenleben.

Nach einer ereignis- und sehr partyreichen dreijährigen Studienzeit, die sich mit Praktika in der Verwaltung abwechselt bin ich Diplom-Verwaltungswirtin und lande im Sommer 2003 an meiner ersten festen Dienststelle im Sozialamt.

Nicht der begehrteste Job, aber die Kollegen sind alle jung und nett und so kompensiere ich die semi-beglückende Tätigkeit damals noch mit freudigen Dingen in meiner Freizeit. Und ich bin ja noch jung. Da kommt sicher noch was besseres. Irgendwann.

Auch wenn die Arbeit oft anstrengend und unbefriedigend ist, stelle ich rückblickend fest, dass die Jahre im Sozialamt eine sehr gute Schule für alle meine weiteren Tätigkeiten und generell für mein Leben waren.

Castelsardo auf Sardinien – ein Stopp auf meiner Camper-Selbstfindungsreise

Die verzweifelte Suche nach dem Glück im Job

Doch glücklich bin ich nicht mit dem, was ich da tue. Dass die Arbeit nicht an jedem Tag Glücksgefühle auslöst, ist mir klar. Doch einen von Hauch Freude, Erfüllung oder Sinn zu spüren, das kann doch nicht zu viel verlangt sein.

Im Laufe der Jahre wechsle ich intern immer wieder den Aufgabenbereich in der Hoffnung, dass es an der nächsten Dienststelle besser wird und sich doch endlich, endlich ein gewisser Grad an Erfüllung einstellen möge.

Ich arbeite viele Jahre im Sozialamt, anschließend bin ich im Bereich „Zuschüsse für Kindertageseinrichtungen“ tätig. Wieder ein paar Jahre später wechsle ich in den Personalbereich und wirke bei internen Stellenbesetzungsverfahren mit. Das ist zwar grundsätzlich spannend(er), aber die eingefahrenen Strukturen und die vielen formalen Vorgaben machen es mir trotzdem nicht leicht.

Ob es an mir liegt oder am System oder an beidem? Ich weiß es nicht. Vielleicht passe ich einfach nicht hinein in das Korsett des Beamtentums?

An meiner letzten Dienststelle arbeite ich schließlich nur noch 24 Stunden in der Woche. Aber auch das sind im falschen Job immer noch 24 Stunden zu viel.

Fakt ist, dass ich mich jahrelang frage, wie ich das noch mehrere Jahrzehnte durchhalten soll. Gerade im Winter, wenn es morgens auf dem Weg zur Arbeit dunkel ist und auf dem Heimweg wieder, stelle ich mir diese Frage oft. Es muss doch noch mehr geben im Leben.

Selbstverwirklichung oder die Suche nach dem Glück
Einen erfüllenden Job wünsche ich mir schon so lange.

Wie geht das mit der Selbstverwirklichung und was könnte ich überhaupt tun?

Theoretisch kann ich mit meinem Fachhochschul-Abschluss (Diplom-Verwaltungswirt) zwar in allen möglichen Bereichen der öffentlichen Verwaltung arbeiten, habe aber immer das Gefühl, dass ich zwar vieles ein bisschen, aber nichts so richtig kann. Das ist nicht gerade motivierend.

Aber im Grunde weiß ich bis dato sowieso nicht ansatzweise, was ich – ganz theoretisch – machen wollen würde, wenn ich es mir aussuchen könnte. Mich damit in Ruhe auseinanderzusetzen, dafür hab ich mir die Zeit bisher nicht genommen. Ich weiß nur, was ich NICHT mehr will.

Wie es der Zufall so will, gewinne ich Ende des Jahres 2020 einen Onlinekurs von Aha-Retreats zum Thema Berufliche Neuorientierung. Das passt wie die Faust aufs Auge.

Über mehrere Wochen mache ich den Kurs und stelle mir unter anderem Fragen zu meinen Glaubenssätzen, meinen Stärken, Schwächen, beruflichen Erfahrungen und Wünschen für die Zukunft. Überhaupt beschäftige ich mich über Monate hinweg extrem stark mit mir selbst, meinen Erfahrungen, Mustern und Prägungen und hinterfrage quasi alle meine Handlungen.

Ich verschlinge reihenweise Bücher und Hörbücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung und kann gar nicht mehr damit aufhören. Phasenweise gehe ich mir schon selber mächtig damit auf die Nerven. Aber ich möchte unbedingt etwas ändern.

Was kann ich und was mache ich gerne?

Mit die schwierigste Aufgabe (aber essentiell beim Thema Selbstverwirklichung) für mich ist es, herauszufinden, wo denn eigentlich meine Stärken liegen. Habe ich überhaupt welche?

In meinem Berufsleben kommen sie jedenfalls nicht zur Geltung. Deshalb muss ich ein bisschen tiefer graben, um sie zu Tage zu fördern. Hilfreich dabei ist auf jeden Fall der Stärken-Schwächen-Test, den ich im Rahmen des gewonnenen Onlinekurses mache.

Mit einer guten Freundin beschäftige ich mich zudem mehrere Stunden mit Fragen rund um meine Erfahrungen, Wünsche und Ziele in puncto Berufsleben. Dieses Vorgehen hat mir rückblickend zu viel Klarheit verholfen.

Folgende Fragen habe ich mir gestellt und schriftlich (!) beantwortet:

  • Welche Tätigkeiten habe ich bislang ausgeübt?
  • Was davon hat mir besonders viel Spaß gemacht?
  • Welche Bereiche interessieren und begeistern mich? (In meinem Fall sind das unter anderem die Themen Reisen, Reiseplanung, Camping, Fotografie, Natur, Schreiben, Kontakt und Austausch mit Menschen)
  • Wo würde ich zukünftig gerne leben? (Großstadt, Kleinstadt, in der Natur?)
  • Wieviel Geld brauche ich für die Bestreitung meines Lebensunterhalts?

Stück für Stück wird mir klarer, wo in beruflicher Hinsicht meine Stärken liegen und was mir Spaß macht. Feedback von Freunden und Familie kann hier auch sehr hilfreich sein. Oft sieht man sich selbst ja doch ein wenig anders, als man von anderen Menschen wahrgenommen wird.

Selbstverwirklichung - vom Beamtentum ins Reisebüro

Selbstverwirklichung mit einem Online Business/Blog?

Was mich extrem mit Begeisterung und Leidenschaft erfüllt, ist das Betreiben dieses Blogs. Doch bis so ein Blog den Lebensunterhalt finanziert, vor allem wenn man ihn nur nebenbei betreibt, ist es ein langer Weg. Nach inzwischen vier Jahren (im November 2018 hat Bitte Richtung Meer das Licht der Welt erblickt) wirft der Blog zwar immerhin mehr ab, als er mich kostet. Meine Miete kann ich davon aber nicht bezahlen.

Wenn man sich in den sozialen Medien so umschaut, dann scheint es ein Leichtes zu sein, sich mit einem Online Business oder einem Reiseblog selbständig zu machen. Und bei einigen läuft das auch sicherlich ganz gut.

Allerdings drängt sich mir die Frage auf, warum so viele Menschen mit Online Business (wieder) bei ihren Eltern wohnen oder Ähnliches, wenn das mit dem Online Geld verdienen doch so einfach möglich ist.

Insofern mache ich mir nichts vor, auch wenn der Wunsch nach Selbstverwirklichung noch so groß ist. Vom Beamtentum in die Selbständigkeit ist für mich nicht der richtige Weg.

Selbstverwirklichung im Angestelltenverhältnis? Aber wie, wo und vor allem als was?

Also besser in ein Angestelltenverhältnis wechseln. Aber in welches? Im Laufe der Zeit und im Gespräch mit verschiedenen Menschen kommen mir die unterschiedlichsten Optionen in den Sinn.

Im Endeffekt fühlen sich aber alle meine Überlegungen nur semi gut an: Vorübergehend bei DM oder Aldi an der Kasse sitzen? In einem Outdoor-Laden Kletter-Equipment verkaufen? In der Gastronomie arbeiten oder an der Rezeption eines Campingplatzes? Ich spiele in Gedanken alle möglichen Szenarien durch und versuche herauszufinden, was sich gut anfühlt. So ganz überzeugt mich das aber alles nicht.

Ein Verwaltungsjob in einer anderen Behörde kommt ebenfalls nicht in Frage, denn ich strebe ja nach einer erfüllenden Tätigkeit. Und die werde ich nicht finden, wenn ich wieder dieselbe Richtung einschlage wie bisher.

Selbstfindungsreise mit dem Camper

Die entscheidenden Erkenntnisse bringt mir letztendlich meine 2,5-monatige Reise mit dem Camper im Herbst 2021.

Ich nenne diese Reise gerne meine „Selbstfindungsreise“. Ich habe mich für 2,5 Monate unbezahlt beurlauben lassen, in der Hoffnung, unterwegs zur Erleuchtung zu kommen, was meine berufliche Zukunft angeht. Eine hohe Erwartungshaltung, die da mit mir mit reist und der Druck ist vor allem am Anfang ganz schön groß.

So viele Punkte soll diese Tour mit dem Camper gleichzeitig erfüllen. Einerseits möchte ich meine große Reiselust stillen, neue Orte entdecken, wandern, Tiere beobachten und einfach genießen, dass ich eine Zeit lang tun und lassen kann, was ich will. Denn wann werde ich das wieder können?

Andererseits möchte ich auf Instagram über meine Erlebnisse berichten, meine vor der Reise in die Wege geleiteten Kooperationen gut ausführen und Blogbeiträge schreiben. Denn ich möchte auch herausfinden, ob mir das wirklich so viel Spaß macht wie ich immer denke.

Und – ganz nebenbei – habe ich auch noch eine Trennung zu verarbeiten.

Selbstverwirklichung - Mit dem Camper unterwegs auf Sardinien
Mit dem Camper auf Sardinien unterwegs

Wunsch nach Selbstverwirklichung: In der Stille finden wir Antworten

Aber all das lässt sich eben nicht „so nebenbei“ erledigen. Es braucht zwischen dem ganzen Konsum an neuen Eindrücken, der Reiseplanung und dem Chaos im Kopf auch einfach mal Stille, Zeit zum Nichts tun und zum Gedanken schweifen lassen.

„In der Stille finden wir Antworten“ heißt es so schön. Ich liebe diesen Spruch.

Die im Laufe der Reise immer länger werdenden und teilweise auch ein wenig einsamen Abende sind teilweise gar nicht so angenehm. Denn dadurch bin ich einzig und allein mir selbst und dem Kuddelmuddel in meinem Kopf ausgeliefert. Aber gerade diese ruhigen Momente geben mir die Möglichkeit zu reflektieren und meinen kreisenden Gedanken die Chance, sich Stück für Stück zu sortieren.

Ein besonderer Abend mit besonderen Menschen bringt mich schließlich auf eine Idee, die ich im Laufe der letzten Jahre schon des Öfteren hatte. Und die mir immer ein dickes Grinsen ins Gesicht gezaubert hat. Nur habe ich sie bisher nie zu Ende gedacht und mich aus verschiedenen Gründen immer wieder davon abbringen lassen.

„Kerstin, es ist doch eigentlich ganz klar, was du machen musst: du gehörst in ein Reisebüro“. So oder so ähnlich lautete der Satz eines Freundes an jenem Abend. Auch die anderen Menschen am Tisch sind begeistert und ich selber sehe es ebenfalls sonnenklar vor mir.

In einem Reisebüro zu arbeiten, Menschen die schönste Zeit im Jahr zu bescheren und mich dabei den ganzen Tag mit meinem Lieblingsthema zu beschäftigen, ist tief im Inneren schon viele Jahre mein Wunsch. Nur kamen da immer so viele ABERs dazwischen, mal abgesehen davon, dass ich dafür den großen Schritt raus aus dem Beamtentum wagen müsste.

„Da verdienst du dann aber viel weniger als jetzt“, „Nach dem 10. Mal Mallorca macht das auch keinen Spaß mehr“, „In Zeiten von Corona stellt dich sowieso kein Reisebüro ein“ . So in etwa lauteten die Gegenargumente und mein leiser Wunsch wurde damit immer sofort im Keim erstickt.

Und eine Ausbildung zur Reiseverkehrskauffrau, die man in Deutschland braucht, habe ich ja auch nicht.

Reise- und Camping-Blog Bitte Richtung Meer Tourne Mobil
Pure happiness – Das ganze Thema Reisen erfüllt mich mit großer Begeisterung

Aber das Universum hat dieses Mal irgendwie seine Finger mit im Spiel. In den nächsten Tagen schaue ich mich – einem Impuls folgend – im Jobportal meines Lieblings-Reiseveranstalters um. Allerdings nicht auf der deutschen Homepage, sondern auf der österreichischen.

Und als wollte mir das Universum sehr deutlich etwas sagen, steht da doch allen Ernstes etwas von einem Quereinsteigerprogramm, für das ich auch noch alle Voraussetzungen mitbringe. Im ersten Moment glaube ich, ich sehe nicht richtig. Das muss ein Zeichen sein!

Während ich in meinem Camper weiter reise von Österreich in Richtung Italien, darf der Reisebüro-Österreich-Gedanke ausgiebig reifen. Und was soll ich sagen: es fühlt sich einfach richtig an.

Also schicke ich – leicht nervös – von Sardinien aus meine Bewerbung nach Österreich und warte ab, was passiert.

Selbstverwirklichung oder: das kalte Wasser wird nicht wärmer wenn du später springst!

Ein paar Wochen später habe ich ein Online Vorstellungsgespräch und stehe schneller als gedacht vor der Entscheidung. Beamtenverhältnis beenden und im Reisebüro in Österreich anfangen: ja oder nein?

Was sich wochenlang wie ein Traum und verdammt richtig angefühlt hat, kann jetzt Realität werden. Und auch wenn sie sich zwischendurch immer mal wieder leise zu Wort gemeldet hat, so ist sie jetzt, wo es ernst wird, mit voller Wucht zurück: die riesige Angst, ob das auch wirklich alles richtig ist, was ich da zu tun gedenke.

Tja, die Gewissheit, die ich mir in diesem Moment so wünsche, gibt es im Leben leider nicht. Ich werde erst wissen, ob das alles „richtig“ gewesen ist, wenn ich es ausprobiert habe. Auch wenn ich sehr lange alle Eventualitäten und Optionen gegeneinander abgewogen habe, so ist es doch nochmal was anderes, ausgiebig über etwas nachzudenken und es dann tatsächlich auch zu tun.

Eine Achterbahn der Gefühle, die da auf mich wartet und die mich auch nach der Entscheidung noch eine Weile begleiten wird.

Aber wahrscheinlich ist das auch einfach ganz normal nach all den Jahren im immer gleichen Trott. Und wie sagt man so schön: Es ruckelt immer ein wenig, wenn das Leben in den nächsten Gang schaltet. Sonst wäre es ja auch irgendwie langweilig.

Und so starte ich einige Wochen später in mein neues Leben. Ich ziehe nach Österreich und beginne mit meiner Arbeit im Reisebüro.

Dass sich selbige ziemlich stark von meinem bisherigen Arbeitsleben unterscheidet, brauche ich vermutlich nicht zu erwähnen oder? Ich sitze jetzt im Einkaufszentrum statt im Einzelbüro. Habe Öffnungszeiten statt Gleitzeit. Und verdiene in Vollzeit weniger, als zu Beamtenzeiten mit meinen 24 Stunden.

Aber: ich beschäftige mich nun den ganzen Tag mit meinem Lieblingsthema und habe Spaß an dem, was ich tue. Jahrelang habe ich mir das gewünscht: mich während meiner Arbeitszeit mit einem Thema zu beschäftigen, das mir am Herzen liegt und für das ich brenne. Und das mache ich jetzt.

Auch wenn der Sprung in ein neues Leben kein Zuckerschlecken ist (Grüße gehen raus an dich, Katrin 😉) und ich mich lange nicht so schnell in meinem neuen Leben eingerichtet habe (im wahrsten Sinne des Wortes) wie ich mir das vorgestellt habe, so bin ich trotzdem froh und auch ein kleines bisschen stolz darauf, dass ich diesen Schritt gewagt habe.

Und ich bin allen Menschen zutiefst dankbar, die mich auf diesem Weg begleitet und unterstützt haben. Das richtige Umfeld zu haben ist in so einer Situation noch wichtiger als sonst.

Was mein neues Leben für mich bereit hält und ob es langfristig die ersehnte Erfüllung mit sich bringt, wird die Zeit zeigen. Ich habe aber das Gefühl, dass ich auf einem sehr guten Weg bin. Und das macht mich froh.

Ich hoffe auf jeden Fall, dass ich dir mit meiner Geschichte ein wenig Inspiration bieten und vielleicht sogar Mut machen konnte, deinen eigenen Weg zu überdenken.

Wenn du Lust hast, dich mit mir darüber auszutauschen, dann schreib mir gerne über die Kommentarfunktion oder via Social Media.

Ich freue mich, von dir zu lesen!

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Hast du dich vielleicht auch schon auf den Weg in Richtung Selbstverwirklichung begeben oder zögerst du noch? Dann schreib mir gerne, wie es dir damit geht. Natürlich auch dann, wenn du noch ganz am Anfang stehst. Gerade dann ist es so hilfreich, sich mit Menschen auszutauschen, die ähnliche Gedanken, Wünsche und Vorstellungen vom Leben haben und eine neue Richtung einschlagen wollen.

8 Gedanken zu „Der 1. Schritt in Richtung Selbstverwirklichung – Vom Beamtentum ins Reisebüro“

    1. Vielen vielen Dank liebe Sabine und auch lieben Dank für deine Unterstützung und deinen Zuspruch. Ich sehe unser erstes Treffen heute noch vor mir und bin froh und happy, dass wir uns „gefunden“ haben 🙂 Vielleicht klappts ja bald mal wieder mit einem echten Treffen.
      Ganz liebe Grüße
      Kerstin

  1. Der schönste Satz in Deinem Beitrag zeigt, dass Du für Dich die richtige Entscheidung getroffen hast: „…noch keine Sekunde bereut“.

    Ich finde den Schritt sehr mutig, kenne aber tatsächlich mehrere Leute, die ihr BeaV hinter sich gelassen haben.

    Liebe Kerstin, ich wünsche Dir, dass Du die nächsten Jahre weiter das obige Fazit treffen kannst 🍀

    1. Vielen lieben Dank Jessica für deine lieben Worte. Ich kenne auch welche, die das gemacht haben, aber viele sind es tatsächlich nicht 😉 Aber das macht ja auch nichts, jeder muss da für sich seinen Weg finden. Ich bin selber gespannt, wie sich alles entwickelt. 😊
      Ganz liebe Grüße
      Kerstin

  2. Hallo Kerstin,

    das hast du so toll geschrieben. Vielen Dank fürs Mitnehmen auf diesem Weg, es war sehr spannend, das alles zu lesen.
    Und du hast finde ich alles richtig gemacht! Gerade der öffentliche Dienst ist sehr speziell, da muss man schon reinpassen.

    Ich schaffe den Absprung dann hoffentlich auch, nachdem ich auch festgestellt habe, dass ein Abteilungswechsel nichts bringt.

    Liebe Grüße
    Franzi

    1. Hallo liebe Franzi,

      vielen Dank für deine lieben Worte, freu mich wirklich sehr darüber!

      Du schaffst den Absprung sicher auch, alles zu seiner Zeit. Bin jetzt schon sehr gespannt, wo deine Reise hingehen wird 😍

      Liebe Grüße
      Kerstin

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